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IT-Sicherheit in der NIS2-Realität: Was Mittelständler jetzt tun müssen
Viele mittelständische Unternehmen stehen 2025 vor der Herausforderung, regulatorische Anforderungen wie die NIS2-Richtlinie umzusetzen. Dieser Beitrag zeigt, wie Geschäftsführer ihrer rechtlichen und operativen Verantwortung strukturiert nachkommen können. Drei konkrete Handlungsebenen (Bewusstsein, sichere Zusammenarbeit, Betriebssicherheit) bilden das Fundament einer nachhaltigen Sicherheitsstrategie. Am Ende steht ein pragmatischer Ansatz, um bestehende Lücken systematisch zu schließen.
NIS2, Cyberangriffe und wachsende Verantwortung
Ob in der Produktion, Logistik, Pharmaindustrie, Entwicklung oder im Dienstleistungssektor: Mittelständische Unternehmen in Deutschland geraten zunehmend in den Fokus professioneller Cyberangriffe. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Allein im Jahr 2023 verzeichnete das BSI über 70.000 gemeldete IT-Sicherheitsvorfälle – Tendenz steigend. Besonders betroffen sind mittelständische Betriebe mit veralteten IT-Strukturen und unzureichender Schutzarchitektur.
Seit Inkrafttreten der neuen EU-Richtlinie NIS2 haben diese Bedrohungen auch eine juristische Dimension: Geschäftsführer haften nun persönlich, wenn sie ihre Verantwortung für die Cybersicherheit im Unternehmen nicht ausreichend wahrnehmen. Und das betrifft nicht nur kritische Infrastrukturen. Der Anwendungsbereich von NIS2 ist deutlich weiter gefasst – betroffen sind bereits Unternehmen ab ca. 50 Mitarbeitenden oder einem Jahresumsatz von mehr als 10 Mio. Euro.
Die Herausforderung: Rechtliche und operative Verantwortung tragen
Für Geschäftsführer stellt sich damit die Frage: Wie sorge ich dafür, dass mein Unternehmen widerstandsfähig gegen Cyberrisiken ist und gleichzeitig gesetzeskonform aufgestellt bleibt? Diese Verantwortung ist nicht delegierbar. Zwar kann die Umsetzung an die IT-Abteilung oder externe Dienstleister übergeben werden, die Verantwortung bleibt jedoch auf Führungsebene.
Drei Handlungsebenen für Sicherheit und Compliance
Eine nachhaltige Sicherheitsstrategie basiert auf drei zentralen Ebenen, die aufeinander aufbauen.
1. Bewusstsein schaffen – auch für sich selbst
Der erste Schritt liegt beim Top-Management selbst: Wer als Geschäftsführer Verantwortung trägt, muss die Grundprinzipien moderner Cybersicherheit verstehen. Dazu gehört ein realistisches Bild der eigenen Bedrohungslage ebenso wie ein Überblick über bestehende Risiken, typische Angriffsvektoren und regulatorische Pflichten.
Was es braucht:
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Grundverständnis für IT-Infrastruktur, Cloud-Modelle und Angriffsmechanismen
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Kenntnis der Anforderungen aus NIS2 und DSGVO
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Regelmäßige Sicherheits-Briefings oder Workshops für die Führungsebene
2. Zusammenarbeit absichern – intern wie extern
Sicherheit hört nicht am Schreibtisch auf. Gerade in hybriden Arbeitsumgebungen mit Homeoffice, Remote-Zugriffen und Cloud-Plattformen ist ein systematischer Schutz aller Kommunikations- und Arbeitswege notwendig. Hinzu kommt die Zusammenarbeit mit Kunden, Partnern und Lieferanten, die ebenfalls Risiken birgt.
Was es braucht:
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Kontrolle und Schutz mobiler Arbeitsplätze (z. B. durch MDM, MFA, Zero Trust)
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Absicherung von Kollaborationsplattformen und File-Sharing-Diensten
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Klar geregelte Benutzerrechte, Zugriffskontrollen und Netzsegmentierung
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Schulungen für Mitarbeitende zu Social Engineering, Phishing, Passwortsicherheit
3. Betrieb absichern – Ausfälle vermeiden, Resilienz schaffen
Systemausfälle, Datenverluste oder Produktionsstillstände gehören zu den teuersten Folgen mangelnder IT-Sicherheit. Deshalb gilt es, den Betrieb auf ein belastbares Fundament zu stellen. Backup-Strategien, Wiederanlaufpläne und technische Redundanzen sichern die Kontinuität auch im Krisenfall.
Was es braucht:
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Geprüfte Backup- und Restore-Prozesse mit Offsite-Speicherung
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Notfallpläne und Wiederanlaufstrategien für kritische Systeme
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Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen und Auditierungen
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Protokollierung und Analyse von Sicherheitsereignissen
Weitere Aspekte, die branchenübergreifend gelten
Unabhängig von Branche oder Unternehmensgröße gelten einige Grundsätze:
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IT-Sicherheit ist Chefsache und muss in der Unternehmensstrategie verankert sein
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Sicherheitsprozesse müssen dokumentiert, wiederholbar und auditierbar sein
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Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit müssen jederzeit gewährleistet werden
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Der Einsatz externer Dienstleister muss vertraglich abgesichert sein (inkl. AV-Verträge, Sicherheitsvereinbarungen)
Realität in vielen Unternehmen: historisch gewachsene Strukturen ohne Strategie
Viele Mittelständler haben in der Vergangenheit in einzelne Sicherheitslösungen investiert: Firewalls, Virenschutz, Cloud-Zugänge, Backups. Was jedoch oft fehlt, ist ein konsistenter, dokumentierter und übergreifender Sicherheitsansatz. Das Ergebnis ist ein Flickenteppich, der weder prüfungssicher noch zukunftsfähig ist.
Verantwortung zu übernehmen heißt daher: Transparenz schaffen, Lücken aufdecken und gezielt schließen. Das kann nur auf Basis eines strukturierten Vorgehens gelingen.
Wie SecureStart hilft
Unser Ansatz SecureStart setzt genau hier an: Als strukturierter Sicherheitscheck für mittelständische Unternehmen analysieren wir Ihre aktuelle Lage, identifizieren Schwachstellen und liefern konkrete, priorisierte Handlungsempfehlungen – mit Fokus auf Umsetzbarkeit und Compliance. Kein Tool-Verkauf, keine Werbeversprechen – sondern eine fundierte Analyse, auf der Sie Ihre Sicherheitsstrategie aufbauen können.
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Quelle Titelbild: iStock/ guvendemir